Museumsinsel Kischi

Kischi-Kirchhof im Winter Kischi-Kirchhof im Winter
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Heute ist die kleine Insel Kischi im Onega-See ein historisch-architektonisches und ethnisches Freilichtmuseum. Die Insel Kischi wurde zum ersten Mal vor rund 400 Jahren schriftlich erwähnt. Damals, im 16. Jahrhundert, war Kischi Verwaltungszentrum des Kreisgebietes Saoneshje, das zahlreiche Siedlungen an den Inseln in Karelien umfasste. Seitdem gilt Kischi und seine Umgebung als spannende russische Region alter Bräuche und großer Kultur im Nordwesten Russlands.

Die größte Sehenswürdigkeit der Insel Kischi ist das sogenannte „Kischi-Kirchhof“ – ein Ensemble bestehend aus der Christi-Verklärungskirche, der Maria-Schutz-Kirche und dem zwischen ihnen liegende Glockenturm. Der Kischi Kirchhof ist in die Liste des Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen.


Die Christi-Verklärungskirche (1714) hat zweiundzwanzig Kuppel – und ist damit eine wirkliche Attraktion. Die 35 Meter hohe Kirche wurde von Zimmerleuten ohne Bauplan, ohne Nägel, ohne Metermass – nur mit Ihren Äxten und viel handwerklichen Geschick gefertigt. Sie ist heutzutage die einzige erhaltene Mehrkuppelkirche der Welt in Holzbauweise. Ursprünglich war sie eine „Sommerkirche“: Nur in den kurzen Sommermonaten wurden hier Gottesdienste durchgeführt. Es wird angenommen, das die Maria-Schutz-Kirche direkt neben der Christi-Verklärungskirche im Jahr 1764 erbaut wurde. Sie unterscheidet sich in Ihrer Architektur von der Christi-Verklärungskirche. Mit einem gemeinsamen Glockenturm wurden die beiden Kirchen zu einem Ensemble vereinigt. Die Verklärungskirche wird derzeit rekonstruiert und soll erst zum 300. Jubiläum im Jahre 2014 wieder eröffnet werden. Nahe zu dieser Sehenswürdigkeit auf Kischi befindet sich heute die Lazarus-Kirche. Die Lazarus-Kirche gilt als das älteste Baudenkmal der Holzbaukunst in Russland. Ihr Baudatum soll im 14. Jahrhundert liegen. 1960 wurde die Lazarus-Kirche vom Murom-Kloster am südlichen Ufer des Onega-See hierher verbracht.


Noch viele andere Kirchen und ihre Kuppel stehen im Kischi Museum für Baukunst: Die Erzengel-Michael-Kapelle  aus dem 17-18 Jahrhundert, die Mariä-Himmelsfahrtskapelle und die Erlöser-Kapelle aus etwa der gleichen Zeit, die Peter-Paul-Kapelle (17 Jh.). Die Kirchen wurden aus dem ganzen Land hierher gebracht – und jede hat ihre eigene Geschichte.

Aber nicht nur Kirchen finden sich auf Kischi: Wasser- und Windmühlen, Scheunen, Schmieden, die berühmten rohrlosen Badehäuser, alte Bauernhäuser, allesamt Zeugnisse der Holzbaukunst in Karelien. 

Heute kommen jährlich etwa 170.000 Gäste aus aller Welt nach Kischi. gerade im Winter ist die Insel unglaublich romantisch und man fühlt sich in eine Märchenwelt aus längst vergessenen Tagen zurückversetzt.

Foto: https://kizhi.karelia.ru - hier findet sich auch die russisch- und englischsprachige Webseite dr Museumsinsel

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