Russlands Wirtschaft

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Zwischen High -Tech und Landwirtschaft - so stellt sich die Wirtschaft Russlands dar. In den großen Städten von Russland sitzen hochqualifizierte Universitäten, die Fachkräfte in modernsten Technologien ausbilden, in der Weite des dünn besiedelten Landes wird immer noch mit dem Pferdepflug bestellt.

Wirtschaftsboomland Russland

Die großen Veränderungen in Russland haben mit Gorbatschows Perestrioka eingesetzt. Zunächst war Russlands Wirtschaft "der wilde Osten" - die Verteilungskämpfe für wichtige Industrien und persönliche Macht und Reichtum halten bis heute an.

Seit dem Überstehen der Finanzkrise 1998 ist in Russland ein stetiges und rasantes Wirtschaftswachstum zu verzeichnen. Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends wurde ein durchschnittliches jährliches Wirtschaftswachstum von über 5 % Prozent verzeichnet, unterbrochen immer wieder durch Kriesen, ausgelöst durch die internationale Politik.

Gefälle zwischen Stadt und Land

Unterstützt wurde der Wirtschaftsboom von starken Unternehmensinvestitionen, welche seit dem Jahr 2000 um rund 10 Prozent per anno stiegen. Zu dem entwickelte sich die Nachfrage der privaten Haushalte sehr stark, stiegen die russischen Löhne in den in den Vergangenen 5 Jahren um jährlich rund 12 Prozent - wobei das Durchschnittslöhne sind: Die Städte partizipieren weit überdurchschnittlich, das reale Einkommen in den ländlichen Regionen dagegen sinkt immer noch. Durch den rasanten Lohnanstieg hat sich die Mittelschicht in Russland erheblich verbreitert, so dass das Land für Konsumgüterhersteller deutlich an Attraktivität gewonnen hat.

Durch die hohen Exporterlöse im Energiesektor wuchsen die Devisenreserven in Russland stark an. Verfügte das Land 1998 über nur rund 12 Mrd. US$, so waren Ende 2005 gut 180 Mrd. und Ende März 2006 rund 204 Mrd. US$ an Devisenreserven vorhanden. Aufgebraucht wurde ein großer Teil der Devisenreseren wieder im Jahr 2014 zur Stabilisierung der russischen Währung, des Rubel.

Die Staatsverschuldung reduzierte sich im Zeitraum von 1998-2007 von 90% des jährlichen Bruttoinlandsproduktes auf circa 31 Prozent.

Außenhandel als Wirtschaftsmotor

Der russische Außenhandel nahm 2005 mit einem Anstieg von gut 30 Prozent rasant zu. Die Exporte beliefen sich 2005 auf rund 245 Milliarden US$, die Importe auf etwa 125 US$. Tendenziell wuchsen die Exporte schneller als die Importe, so dass sich der Außenhandelsüberschuss in 2005 um 35 Prozent auf rund 120 Milliarden US$ ausweitete.

Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas-Exporten

Der Erfolg Russlands ist eindeutig mit der Entwicklung der Preise für Energieträger wie Erdöl und Erdgas verbunden, welche mit rund 64 Prozent einen Großteil der Exporte ausmachen. Der Energiesektor hat sich zu einerm Schlüsselbereich für Russlands Finanzen entwickelt. Daraus resultierende politische Entwicklungen, wie die Enteignung des Yokos - Ölmogul Chorodkowski waren dafür fast zwangsläufig.

Der starke Fall der Ölpreise ab 2014 - und damit der Verfall der Preise für Erdgas - belastet die Bilanz von Russlands Wirtschaft stark. Selbst im Jahr 2015 ist die inländische landwirtschaftliche Produktion noch bei weitem nicht ausreichend.

Moskau als wirtschaftliches Zentrum

Die Hauptstadt von Russland, Moskau, ist auch in wirtschaftlicher Hinsicht die schaltzentrale der Russischen wirtschft. Hier sitzen die meisten der großen russischen Unternehmen, hier wird von internationalen Investoren am meisten investiert. Einer der treibenden Motoren der Stadt ist die Bauindustrie. Die Skyline der Stadt hat sich innerhalb von wenigen Jahren verändert - die russischen Unternehmen residieren nicht länger in vermufften Bürogebäuden aus Stalins Zeiten sindern in modernsten architektonischen Meisterwerken aus Glas und Stahl.

Hohe Inflation

Trotz des hohen Devisenzuflusses sind in Russland nicht alle ökonomischen Probleme gelöst. Weiterhin problematisch ist die hohe Inflation welche mit gut 10 Prozent im Jahre 2005 weiter im zweistelligen Bereich war. Zu dem ist die Korruption in Russland noch immer ausgeprägt, die Verbesserung des Rechtssystems macht nur geringe Fortschritte. Ein weiterer Schwachpunkt ist im immer noch instabilen Bankensystem zu sehen, was die Stabilität in dem Land gefährden könnte.

Große Spanne zwischen Arm und Reich

Es klafft immer noch eine weite Spanne zwischen Arm und Reich: Anders als in westlichen Demokratien, in denen eine "soziale Marktwirtschaft" praktiziert wird, ist das System in Russland ein blanker Kapitalismus in seiner hässlichsten Ausführung. Staat und Gesellschaft sind hier gefordert, dem 145 Millionen Volk in Russland mehr soziale Gerechtigkeit zu gewähren - ganz einfach um die Stabilität der Gesellschaft zu erhöhen.

Foto: RRinnau

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