An den St. Petersburger Theater- oder Museumskassen gibt es unterschiedliche Preise für Ausländer und Russen. Was laut russischem Gesetz verboten ist – die russische Verfassung stellt In und Ausländer rechtlich gleich - wird an den Museums- und Theaterkassen umgangen: Ausländer zahlen den Normalpreis, für Russen gibt es „Ermäßigungen“ – vergleichbar vielleicht den Gruppen oder Studententarifen bei Deutschen Museen. Oder die Günstigen Plätze sind einfach für Ausländer in St. Petersburg nicht verfügbar …
So kostet ein Besuch in der Ermitage für Nicht-Russen 350 Rubel (10 Euro), während Bürger der Russischen Föderation nur 100 Rubel berappen müssen. Im Mariinski-Theater kostet eine Karte für eine Aufführung von „Pikdame“ für Ausländer 3000 Rubel, für Russen jedoch nur 500 Rubel. Auch andere Einrichtungen haben hohe Preisunterschiede.
Sicher: Viele Touristen werden nichts dagegen haben, mit etwas höheren Eintrittspreisen auch den Bestand dieser Kultureinrichtungen in St. Petersburg mitzufinanzieren. Unangenehm ist nur: Die Preis-Apartheid macht sich ausschließlich am Reisepass fest – nicht am Einkommen. So müssen ausländische Studenten halt auch den Ausländerpreis bezahlen - mageres Studenteneinkommen hin oder her. Und Ausländer, die in Russland leben und Steuern zahlen – von denen auch die Museen und Theater in St. Petersburg finanziert werden - sind auch nicht ausgenommen.
Wer perfekt russisch spricht oder Freunde vor Ort hat, braucht sich um die höheren Preise sowieso keine Gedanken zu machen: Gutes Russisch verhindert die Frage nach dem Ausweis – und damit gibt es die Eintrittskarten zum „ermäßigten Russen-Preis“.
Der poezdka.de Tipp für St. Petersburg für den Kulturreisenden lautet deshalb: Buchen Sie doch einen persönlichen Reiseführer bei einer der St. Petersburger Agenturen – oder fragen Sie nach einem Deutschsprechenden Studenten, der Ihnen die Stadt zeigt. Bezahlt macht das sich schon durch die geringeren Eintrittspreise in den Kultureinrichtungen – und erst recht, wenn das schöne St. Petersburg mit einheimischer Führung erlebt werden kann.
Wer ansonsten als Tourist von diese Eintrittspreis-Diskriminierung in den Kultureinrichtungen von St. Petersburg nicht mitbekommen möchte, sollte St. Petersburg Besichtigungen im Komplettpaket buchen. Führungen, Theaterkarten und Ausflüge sind dann inklusive. Ob es wirklich günstiger wird, kann man dabei nicht garantieren: Allerdings bekommt von den Ausländerpreisen nichts mit – und braucht sich nicht zu ärgern.
Auf keinen Fall aber sollte man die großartigen Kultureinrichtungen in St. Petersburg auslassen - nur weil man sich über die Eintrittspreise ärgert.
Russische Fluglinien, Hotels und die russische Eisenbahn mussten übrigens schon vor Jahren die Ausländerpreise abschaffen – nach Klagen ausländischer Kunden aufgrund der russischen Gesetze.
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