Warum die Krim?

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Die Krim als Urlaubsort ist für viele Touristen aus den GUS-Ländern das beliebteste Ziel. Dabei geht es nicht in erster Linie um günstige Urlaubspreise auf der Krim. Im Gegenteil: In den letzten Jahren sind die Preise für Unterkunft und Verpflegung auf der Krim dramatisch gestiegen und erreichen heute das – für westliche Besucher immer noch günstige – Preisniveau der Nachbarnländer am Schwarzen Meer - wie Bulgarien und der Türkei. Die Liebe zur Krim bei den Urlaubern aus der GUS liegt eher in der Psychologie.


Neben der persönlichen Urlaubstradition („einmal Krim – immer Krim“) spielt für Bürger aus Russland, Weißrussland oder anderen Staaten der GUS die fehlende Sprachbarriere eine wichtige Rolle. Auch werden hier keine Visa gebraucht. Die Krim und das Schwarze Meer sind nahe Ziele mit mediterranem Klima, die leicht erreicht werden können. Die meisten Touristen in der Krim sind Bürger der GUS-Länder. Ungeachtet der für viele Bürger Russlands, der Ukraine oder Weißrusslands hohen Preise und der Konkurrenz der türkischen und bulgarischen Kurorte streben Millionen nach Sonne und Meer dürstenden Reisenden in die Krim, um sich hier zu erholen.


Wenn man über deren persönliche Vorlieben spricht, so erscheint die Krim als eine Flickendecke, auf der jeder Flicken ein Kurort oder Dörfchen ist, die schon lange ihre eigenen ständigen Gäste haben. So sind auch viele der inzwischen reich gewordenen ehemaligen Bürger der UdSSR, dem eigenen Urlaubsort treu geblieben, auch wenn Sie sich hinsichtlich des Standards inzwischen teureren Urlaub leisten könnten. So wurden dann die einfachen Datschas im Landesinneren gegen luxuriöse Villen an der Küste bei Aluschta getauscht. Viele bleiben immer noch beim günstigen Campingurlaub am Strand – einfach weil es zur persönlichen Urlaubserholung dazu gehört. Und selbst die Landschaften der Krim entsprechend den vielfältigen Geschmäckern: Einige mögen die Sandsteppe im Westen der Halbinsel, in Ewpatoria, die anderen bevorzugen das üppige Grün der Subtropen im Süden.


Auch Geschichte und Mythen der Krimhalbinsel gehören zu den wichtigen Entscheidungsgrundlagen für den Urlaub auf der Krim. Über diese Mythen der Krim kann man lange sprechen. Da ist die Bucht Lisja, ein wilder Campingplatz im Südosten der Krim in der Nähe der Stadt Sudak, die alljährlich gerne von Vertretern verschiedener Subkulturen (z.B. Hippies, Punks und Fans des Buches von Tolkien «Der Herr der Ringe») aus allen Ecken der ehemaligen Sowjetunion besucht wird. Auch Koktebel gehört zu den legendären Plätzen: Koktebel gilt als Hauptstadt des Nudismus der Krim und ist gleichzeitig die Sommerresidenz der schöpferischen Intelligenz.


Inzwischen allerdings ziehen auch viele der alten Krim-Fans andere Urlaubsorte in Betracht. Der Grund liegt leider am immer noch niedrigeren Serviceniveau auf der Krim. Wenn man einige Hotels und Sanatorien der Businessklasse in Jalta, Aluschta und anderen großen Städten an der Küste nicht zählt, so ist die Servicesituation auf der Krim höchst kläglich. Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Warmwasser, verschmutzte Strände, kleine Zimmer mit geringem Komfort für den Preis der Luxuszimmer – auch das ist Realität auf der Krim. Länger schon haben die Verantwortlichen diese Schwierigkeiten erkannt und jetzt werden die ersten Anstrengungen unternommen, diese Mängel abzuschalten: Schließlich sollen auch in Zukunft weiterhin die schönen Gewinne aus dem Tourismus fließen.


Skeptiker sind der Meinung, dass die Strände der ehemaligen UdSSR-Ländern, zu denen auch die Ukraine gehört, in den nächsten Jahren keine (West-) Touristen gewinnen werden. Doch nicht alle sind ja Skeptiker! Das Glas „Krim“ ist nicht halbleer sondern halbvoll. Die volle Hälfte des Glases ist der herbe Wein der Krim „Kagor“, das Krautaroma von Kandagar, die Schwarzmeerbrise und die Kühle vom Gipfel Aj-Petri und vieles mehr aus dieser einmaligen Urlaubsregion mit Tradition …

Deine Meinung

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Kommentar (2)

nemez

(10.03.2014)

Stimmt im Prinzip Alles, nur wird das halbvolle Glas bald ziemlich leer sein, wenn die Krise weiter anhält und evtl. die Flaggen gewechselt werden.

Holger Lippert

(10.07.2016)

- war die letzten 3 Jahre häufig zu Besuch in Feodosija - es stimmt, da ist wahrhaftig viel zu tun...aber Dornröschen schläft noch ...

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