Der Name von Theresienstadt in Nordböhmen ist untrennbar verbunden mit dem Konzentrationslager. Heute ist die Stadt eine Gedenkstätte für die Opfer des Naziterror. Ursprünglich war Theresienstadt 1780 von Joseph II als Festungsstadt gebaut worden. Die nach einem Schachbrettmuster angelegte Stadt wurde nach der Königin Maria Theresia benannt und diente als Garnisonsstadt.
Im November 1941 ließ der deutsche Kriegsverbrecher, „Reichsprotektor“ Reinhard Heydrich, ganz Theresienstadt zu einem Ghetto und Konzentrationslager umwandeln. Hierher wurden vor allem Künstler, Intellektuelle, Kommunisten oder aus dem ersten Weltkrieg kriegsversehrte oder hoch dekorierte deutsche Juden deportiert. Prominente Künstler aus Deutschland, Österreich und Tschechien wie der Schauspieler Kurt Geron gehörten zu den Insassen. Der Öffentlichkeit wurde Theresienstadt als Mustersiedlung für ausgesiedelte Juden vorgestellt. Die Nazi-Propaganda inszenierte öffentlich Kultur- und Sportereignisse in Theresienstadt um das Rote Kreuz oder andere internationale Organisationen über die eigentliche Mordmaschinerie zu täuschen. Tatsächlich war Theresienstadt „nur“ ein Durchgangslager für die Deportation in die Vernichtungslager – aber ein wichtiges Propagandainstrument de Nazis.
Zwischen 1941 und 1945 wurden rund 140.000 Menschen durch Theresienstadt geschleust – 35.000 von ihnen starben dort, weitere 85.000 wurden von hier aus in die Konzentrationslager gebracht und ermordet. Als im Jahr 1945 die sowjetische Armee Theresienstadt aus den Händen der Nazis befreite, fand sie dort gerade 18.000 Überlebende.
Besucher von Theresienstadt sollten das Ghetto-Museum (Muzeum ghetta) besuchen. Es befindet sich in dem Gebäude auf der Hauptstraße, Ecke Rathaustrasse, in dem sich die Unterkünfte für die verschleppten Kinder (Jungen von 10-15) befunden haben. Besichtigen kann man auch die Unterkünfte der Verbrecher: Gegenüber dem Stadtpark findet sich ein Hauptquartier der SS-Offiziere. Direkt neben dem Haupteingang findet sich der Friedhof mit fast 2300 meist namenlosen Gräbern – direkt daneben in der „Kleinen Festung“ (Mala Pevnost) das Gefängnis und die Folterzentrale der Gestapo für die insgesamt 32000 politischen Gefangenen – zumeist Kommunisten.
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