Wie erst jetzt bekannt wurde, wurde bei MIAN, einem der führenden Immobilien-Konzerne Russlands, bereits im Mai ein gerichtlich angeordnetes Insolvenzverfahren eingeleitet. Folgerichtig wurde deshalb ein Insolvenzverwalter eingesetzt, der mit der Geschäftsleitung betraut wurde. Die Berufung von MIAN gegen dieses Urteil aus erster Instanz wurde abgelehnt.
Zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens war es gekommen, nachdem MIAN eine vom russischen Finanzamt geforderte Steuernachforderung in Höhe von umgerechnet knapp 30 Millionen Euro nicht bezahlen wollte oder konnte. Etwa die Hälfte der Steuerschuld besteht aus Strafzahlungen, die die russischen Steuerbehörden gegen MIAN verhängt haben. MIAN soll sich, wie viele andere Unternehmen in Russland, mit einem nur halblegalen Steuertrick einen namhaften Betrag am russischen Fiskus vorbeigeschleust haben. Dabei machte sich der Immobilien-Riese eine Schwachstelle im Steuerrecht Russlands zunutze und stellte bei Wohnungsverkäufen Wechsel auf verschiedene Tochterfirmen aus. Die Wechsel wurden teilweise weit unter dem eigentlichen Wert berechnet, wodurch der Gewinn und damit auch die Steuerschuld erheblich gesenkt werden konnte.
Genau genommen betrifft die Insolvenz die aus dem eigentlichen Konzern ausgegliederte Aktiengesellschaft von MIAN. Die MIAN AG gibt es demnach seit etwa zwei Jahren nur noch auf dem Papier. Bei der MIAN AG sind weder Arbeitnehmer beschäftigt, noch ist sie in irgendeiner sonstigen Weise aktiv. Nach der russischen Gesetzgebung sei das momentane Insolvenzverfahren sogar rechtmäßig, wie ein MIAN-Sprecher mitteilte.
Der Mutterkonzern MIAN ist von alledem freilich unbeeindruckt und führt die Geschäfte ganz selbstverständlich weiter. Branchenkenner gehen davon aus, dass sich immerhin 1 Million Quadratmeter Grund und Boden in Russland im Besitz von MIAN befinden, das summierte Anlage- und Umlaufvermögen wird auf stolze 800 Millionen Euro taxiert.
Daher werden das russische Finanzamt wohl noch einige Zeit auf die geforderten Zahlungen von MIAN warten müssen, während der Konzern sich mit den restlichen Gläubigern, die insgesamt noch auf etwas mehr als 100 Millionen Euro warten, außergerichtlich einigen möchte.
Datum: 10.08.2008
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