Ostern in Hollókö

Märzbecher
Mit den ersten Märzbecher kehrt der Frühling zurück. Ein Krug jedoch bedeutet zu Ostern in Hollókö, dass er mit Wasser gefüllt ist und junge Mädchen können sich dieser Wasserdusche als ein traditionelles Volksfest kaum entziehen.

Hollókö befindet sich im Norden Ungarn, keine 100 km von der Hauptstadt Ungarn Budapest entfernt. Wer diese kleine Gemeinde besucht, bekommt oft das Gefühl, in eine Welt aus Märchen und Volksgeschichten einzutauchen. Die Lebensart der Menschen in Hollókö, ihre Gastlichkeit, ihre Trachten, welche sie auch gern außerhalb von Festlichkeiten tragen, die Architektur ihrer Häuser und auch die Legenden und Mythen um Hollókö, in deutscher Sprache auch Rabenstein genannt, bewegen und fesselnd den Urlauber in Hollókö.

Ein Hotel in Hollókö, um hier ein paar Tage entspannt zu erholen, in den nahen Gebirgszügen zu wandern oder um einfach noch mehr über die Menschen und ihre Geflogenheiten zu erfahren, gibt es nicht. Jedoch ihre Gastlichkeit ermöglicht das Buchen einer Ferienwohnung in Hollókö und gegen ein geringes Entgelt, so sagt es jedenfalls der Michelin-führer, kann man zur Mittagszeit an fast jeder Tür klopfen und man bekommt eine warme Mahlzeit. Fest steht jedoch Hollókö besitzt ein Informationsbüro, welches man gleich bei der Einfahrt entdeckt. Hier gibt es umfangreiches Kartenmaterial aus der Umgebung und auch beschreiben Broschüren, den eigentlichen Wert der Gemeinde Hollókö, die es mit ihren Häusern zu einem Eintrag auf der Liste des Unesco-Weltkulturerbes geschafft hat. Viele Urlauber wählen Hollókö als Ausflugsziel von ihren Ferienwohnungen in Miskolc oder ihren Hotels in Budapest. Das alte Postamt, die alte Weberei, die reichen Verziehungen und verwendeten Farben in ihren Kleidungen und die Schnitzereien in den Balustraden aus Holz und in den Giebeln an den weiß getünchten Häusern sind die auffälligsten Merkmale und typischen Wahrzeichen der Gemeinde Hollókö. Die Bewohner des aus nur rund 58 Häusern bestehenden Dorfes gehören der Volksgruppe Palotzen an, deren Ursprünge in der Slowakei zu suchen sind. Insbesondere zu Ostern kann man den Palotzen beim Feiern ihrer Bräuche, ihren Fähigkeiten und ihren Tänzen, Kleidern und der Wahrung ihres Glaubens zusehen. Hier werden Ostereier auf eine ganz besondere Art verziert, auf dem Volkskunstmarkt Waren aus Hollókö angeboten, zu denen Frühlingsgrüße in Blumengebinden genauso dazugehören, wie reich verzierte Stoffe und kulinarische Highlights mit regionalen Produkten. Ostern in Hollókö bedeutet neben dem christlichen Glauben auch das Feiern des Endes der Fastenzeit. Die Kirche im Dorf Hollókö wird zu Ostern in Hollókö in doppelten Sinn zum zentralen Ort der Begegnung. Am Karsamstag findet hier die sogenannte Feuerweihe statt, die einer Weihung der Lebensmittel nach der Fastenzeit gleicht. Der Ostermontag hingegen frönt auch Hollókö die österlichen Sitten, die Frau mit Wasser zu begießen oder zu bespritzen, wobei hier das Wasser symbolartig für die Urkraft aller Leben steht.

Katja Elflein

Foto: Photoopia.com_Shaui

Datum: 21.03.2010

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