Osteuropäische Staaten halten an Atomkraft fest

Osteuropäische Staaten halten an Atomkraft fest
Osteuropäische Staaten halten an Atomkraft fest

Auch nach der Katastrophe in den Atomkraftwerken in Japan halten die osteuropäischen Staaten wie Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Polen an der Atomkraft fest und verweigern sich jeder Debatte über einen Ausstieg aus der Atomenergie.

In Tschechien erklärte die Regierung in Prag die tschechischen Atomreaktoren unmittelbar nach der Katastrophe in Japan als sicher. Regierungschef Necas gab zu Protokoll, dass gemäß der Einschätzung der Atomsicherheitsbehörden das höchst umstrittene Atomkraftwerk Temelin Erdbeben von bis zu 5,5 auf der Richterskala unbeschadet überstehen könnte. In dem AKW ist ein Überwachungssystem für Erdbeben installiert. Das AKW Temelin soll weiter ausgebaut werden. Spätestens im Jahr 2013 soll mit dem Bau von zwei weiteren Reaktoren begonnen werden

In Polen wird der Einstieg durch Ministerpräsident Donald Tusk seit dessen Amtsantritt im Jahr 2007 vorangetrieben. 2016 soll in Polen mit dem Bau des ersten Atomkraftwerks begonnen werden, dass dann den Plänen der Regierung zu Folge im Jahr 2020 ans Netz gehen soll. Bis zum Jahr 2030 soll dann ein weiteres Atomkraftwerk entstehen. Als Standort wird Zarnowiec im Nordwesten von Danzig favorisiert. Die Parteien im polnischen Parlament sind sich über die Notwendigkeit eines Einstiegs in die Atomenergie einig. Viele Gemeinden in Polen haben sich in der Hoffnung auf Entwicklungsförderung und auf neue Arbeitsplätze als Standort für ein AKW beworben.

In der Slowakei sind aktuell zwei Atomkraftwerke am Netz. An den Standorten Mochovce und Jaslovske Bohunice befinden sich je zwei Atomreaktoren in Betrieb. Spätestens bis zum Jahr 2013 sollen in Mochovce zwei weitere Atomreaktoren fertig gestellt werden. Zwei ältere Reaktoren in Jaslovske Bohunice wurden in den Jahren 2006 und 2008 als Bedingung des EU-Beitrittsvertrags aus dem Jahr 2004 vom Netz genommen.

Das einzige Atomkraftwerk von Ungarn befindet sich 100 Kilometer im Süden der Hauptstadt Budapest unweit der kleinen Stadt Paks. Seit Ende des vergangenen Jahrhunderts existieren Pläne für den Ausbau um zwei weitere Atomreaktoren. Dieses Vorhaben wurde im ungarischen Parlament 2009 beschlossen, aber noch nicht umgesetzt. Der Grund scheinen aber nicht Skrupel, sondern finanzielle Probleme zu sein.

Christian Bathen

Datum: 16.03.2011

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