Neue Passagierflugzeuge aus Russland?

Neue Passagierflugzeuge aus Russland?
Konkurrenz für Boing und Airbus aus Russland?

Russland (oder besser gesagt: die Sowjetunion) zählte einst zu den „Supermächten“ im Flugzeugbau: In Kiew, der Hauptstadt der heutigen Ukraine, wurde damals der „An-224“ gebaut, der bis in die heutige Zeit als größter Luftfrachter der Welt gilt. Das russische Unternehmen Tupolew Baut Jets für die Mittelstrecke, die sich noch bis zur Hälfte der 1990er Jahre besser verkaufte als die 737-Flugzeuge von Branchenriese Boeing. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion allerdings stagniert die Luftfahrt-Branche – bis heute, denn nun sollen wieder Flugzeuge aus Russland die Konkurrenz bedrängen.

Der russische Flugzeugbauer Suchoi liefert in Kürze ein neues Flugzeug, den „Superjet 100“. Der „Superjet 100“ zählt zu den so genannten Regionalflugzeugen mit 100 bis 120 Sitzplätzen. Suchoi, durch den Bau von Kampfjets bereits sehr erfahren im Flugzeugbau, will mit dem neuen Flugzeugtyp die Konkurrenten Embraer und Bombardier bedrängen.

Der „Superjet 100“ soll im Einkauf rund 25 Prozent günstiger sein als die Flugzeuge der Konkurrenz – möglich wird dies auf Grund von staatlichen Subventionen in Milliardenhöhe. Russlands Regierung hat exorbitante Summen für die Entwicklung des Flugzeugs zur Verfügung gestellt: Die Rede ist von mehr als3, 5 Milliarden US-Dollar. Nun soll die erste Maschine an den ersten Kunden Aeroflot geliefert werden.

Das Ziel ist unverkennbar: Russland will mit dem „Superjet 100“ den ersten Schritt machen – mit den kleineren Regionaljets soll „ein Fuß in die Tür“ gestellt werden, um mittelfristig in den lukrativeren Markt für Mittelstreckenjets vordringen zu können. Ähnliche Pläne verfolgt aktuell übrigens auch China: Airbus und Boeing dominieren die Branche und können sich vor Aufträgen aktuell kaum noch retten. China und Russland wollen sich nun ein Stück vom Kuchen abschneiden. Die Pläne dazu sind in Russland schon weit gediehen: Der Bau des „Superjet 100“ scheint nur ein Test zu sein. Bereits heute wird an den Plänen für das Mittelstreckenflugzeug MS-21 gearbeitet, welches bis zum Jahr 2017 auf den globalen Markt kommen soll.

Christian Bathen

Foto: Mark Giersen

Datum: 30.05.2011

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