Maria-Schutz-Frauenkloster

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Von dem Steilufer der Kamenka bietet sich ein herrlicher Anblick auf das bereits 1364 gegründete Maria-Schutz-Frauenkloster in Susdal. Das heute zu sehende Ensemble hat sich im Laufe des 16.-17. Jahrhunderts herausgebildet. Das Kloster war weltbekannt als lebenslänglicher Verbannungsort für die Frauen aus aristokratischen Familien, die dem dynastischen Kampf, den Familienzwistigkeiten und den harten Sitten ihrer Zeit zum Opfer fielen. Im Jahre 1525 wurde hier die erste Gemahlin des Moskauer Großfürsten Wassili III, Solomonija Saburowa, die man der Unfruchtbarkeit beschuldigte, verbannt. Der Großfürst hatte sie einst aus 1500 Bräuten erwählt. Solomonija überlebte ihren Gemahl und dessen zweite Frau Jelena Glinskaja. Sie starb in Susdal im Jahre 1540 und ist in der Gruft unter der Maria-Schutz-Kathedrale beigesetzt worden. Ein ebenso trauriges Schicksal ereilte die ihr gleichnamige Jewdokija Saburowa, die erste Gemahlin des Zarewitsch Iwan, des Sohnes Iwans des Großen, und später auch dessen zweite Frau Praskowija Solowaja. In diesem Kloster fund auch eine der Frauen Iwans des Großen, Anna Wassiltschikowa, ihre Zuflucht. Schicksalswandlungen brachten hierher die Tochter des Zaren Boris Godunow, Xenija, die ihrem letzten Willen nach im Dreifaltigkeits-Sergius-Kioster begraben ist. Die letzte berühmte Gefangene in diesem Kloster war Jewdokija Lopuchina, die erste Gemahlin Peters I.



Erhalten geblieben sind im Kloster die große majestätische Maria-Schutz-Kathedrale (1510-1518), der Glockenturm (17. Jh.), die Maria-Empfängnis-Refektoriumkirche (1551) und das bemerkenswerte Baudenkmal von Susdal - das Heilige Tor (1518) mit asymmetrischen Öffnungen, virtuos dekorierten Nischen und Zierstreifen aus in Rollschicht gelegtem Ziegel. Auf dem Tor erhebt sich eine kleine Dreikuppelkirche. Vor einigen Jahren ist das Maria-Schutz-Kloster seinen einstigen Bewohnern zurückgegeben worden.

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