Listwjanka liegt direkt am östlichen Ende des Baikalsees. Ab hier fließt der Fluss Angara, der aus dem Baikalsee gespeist wird. In alten Zeiten war Listwjanka der einzige Ort am Baikal, der ein eigenes Intourist Hotel hatte - ein sowjetisches Ferienparadies sozusagen. Heute gilt Listwjanka als Ferienort und Naherholungsziel vor allem für wohlhabende Bürger aus Irkutsk. Der Ort zieht sich schmal entlang dem Seeufer. Die vielen Neubauten sind überwiegend Gästehäuser und Ferienhäuser - alte, russische Romantik ist hier nicht angesagt.
Listwjanka ist nicht besonders schön - dafür aber oft die einzige Möglichkeit für Reisende aus Irkutsk für einen Tagesausflug zum Baikalsee. Man erreicht das Städtchen mit dem Auto über eine gut ausgebaute Straße von Irkutsk aus (etwa 70 Kilometer, ca. 1 Stunde Fahrt). Es verkehren auch viele Busse und Sammeltaxis. In den Sommermonaten gibt es zweimal pro Woche ein Tragflügelboot von Irkutsk aus, Abfahrt am Bootanleger „Raketa“ im Stadtteil Solnetschny / Irkutsk.
Direkt am Ausfluss der Angara findet sich das Hotel "Baikal" - das ehemalige einzige Intourist Hotel am Baikalsee. Wenn man von hier auf die Angara blickt, bemerkt man in der Mitte des Flusses eine Steinspitze - einen ehemaligen Schamanenstein. Weil die Angara östlich von Irkutsk als Stausee aufgestaut wird, ist der eigentliche Punkt Ihrer Entstehung nicht zu sehen: Die Angara wirkt eher wie ein norwegischer Fjord.
In der Nähe des Hotel Baikal findet sich das Limnologische Institut der Akademie der Wissenschaften. Das Institut betreibt ein Naturkundemuseum (täglich geöffnet), das sich dem Baikalsee widmet. Mit Modellen, Graphiken, Videos und natürlich eingelegten und ausgestopften Tiere vermittelt das Institut einen Einblick in die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Baikal.
Die schicke Dorfkirche von Listwjanka ist eine Art Hochzeitsparadies. Junge Pärchen vor allem aus Irkutsk lassen sich hier vor allem in den Sommermonaten fast wie am Fließband trauen. Eine weitere Attraktion ist der direkt an der Schiffsanlegestelle gelegene Fischmarkt. Für ein paar Rubel kann man hier frisch geräucherten Omul-Fisch kaufen - oder einfach nur ein paar Souvenirs.
Zwischen Listwjanka und dem auf der anderen Seite des Angara gelegenen Port Baikal verkehrt ganzjährig etwa sechsmal täglich eine Fähre. Port Baikal ist eigentlich keine besondere Attraktion - jedoch Eisenbahn-Freunde werden diesen Ort gerne Besuchen: Von Port Baikal aus kann man die Trasse der faktisch stillgelegten Baikal-Küstenbahnlinie entlang wandern. Die Strecke wurde auf Befehl des Zaren Nikolai II verlegt. Der Bau dieser Strecke zwischen Port Baikal und Slydjanka (knappe 95 Km) war aufgrund der geographischen Bedingungen ein finanzielles Desaster: sie war der teuerste Streckenabschnitt der Transsib. Nur knappe fünfzig Jahre später wurde dieser Teil der Transsibirischen Eisenbahn wegen dem Bau eines Wasserkraftwerkes vor Irkutsk verlegt. Nur noch selten fährt ein Zug zu den entlegenen Dörfern auf der ursprünglichen Route.
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