Narva

Narwa mit Hermannsfeste und Festung Iwangorod Der Fluss Narva, die Hermansfeste und die Festung Iwangorod an der Grenze zwischen Estland und Russland.
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Die wichtigste Industriestadt in Estland – Narva - hat mit dem kleinen Staat Estland sein schweres Schicksal geteilt. Sie ist eine Grenzstadt, eine Symbolstadt, an der Grenze zwischen Estland und Russland. Narva ist die Stadt der Russischen Minderheit in Estland – fast 95% der Einwohner von Narva fühlen sich als Russen. Seit Beitritt von Estland in EU ist der Übergang zur Schwesterstadt Iwangorod auf der anderen Seite des Fluss Narva eine EU-Außengrenze.

Russische Stadt auf estnischem Boden?

Rund 95 % der Einwohner von Narva habe eine russische Herkunft. Man spricht Russisch – und nicht Estnisch, die Amtssprache. Allerdings wird die einzige lokale Zeitung in Estnisch herausgebracht – mit nur zwei wöchentlichen Ausgaben in Russischer Sprache. Vor allem die junge Bevölkerung versteht sich allerdings als Esten – mit russischen Wurzeln.

Im Ort ist man sich nicht sicher, woher diese russische Dominanz in der Bevölkerung kommt. Zwischen 1920 und 1940 lag die Schwesterstadt auf der anderen Seite des Flusses, Iwangorod, auf estnischen Boden und die Bevölkerung von Narva und Iwangorod hatte sich vermischt. Wichtig war sicherlich der zweite Weltkrieg, in dessen Folge die ursprüngliche estnische Bevölkerung 1940 vertrieben wurde und lange nicht in ihre Heimatstadt zurückkehren durfte. Eingesetzt wurden russische Einwanderer.

Bis zur Staatgründung von Estland 1991 ergaben sich daraus keine größeren Probleme. Innerhalb der Bruderstaaten der UDSSR konnte man frei Reisen. Die heutige Grenze zwischen EU und Russland teilt die Stadt seit dem 1. Mai 2004 wieder in zwei Teile mit harten Grenzkontrollen einer EU-Außengrenze – keine angenehme Situation für die zerrissenen Familien. Heute stehen die beiden symbolträchtigen Festungen Hermannsfeste und Iwangorod wieder als Sinnbilder für ein Bollwerk zwischen Ost und West.

Hermannsfeste und Festung Iwangorod

Die Symbolik von Narva wird betont von ihrer wichtigsten Sehenswürdigkeit - dem mittelalterlichen Schloss, die Hermannsfeste (Hermanni Linnus), eine restaurierte Festung des Deutschen Ordens heute auf Estnischer Seite des Grenzflusses Narva. Am anderen Ufer des Flusses Narva steht die russische Festung Iwangorod. Der Fluss ist die Grenze zwischen Russland und Estland. Narva und Iwangorod lagen mal gemeinsam auf estnischem Gebiet. Heute ist die Hermannsfeste das Museum für Geschichte der Stadt Narva. Hier werden die Ausstellungen von Künstlern und verschiedene Kulturveranstaltungen, Konzerte, Festivals organisiert.

Textilindustrie in Narva: Krenholm

Das zaristische Russische Reich hat Ende des 19. Jahrhunderts (1857) in Narva den damals größten Industriebetrieb in Russland - die Krenholm Manufaktur - gebaut. Die riesige Textilfabrik produziert bis heute. Inzwischen gehört Krenholm zu dem skandinavischen Boras Wäfveri AB Konzern. Bis heute werden die Stoffe dieser Textilfabrik in Estland überall nach Europa und die USA geliefert.

Nur wenige erhaltene Architektonische Sehenswürdigkeiten

Im zerstörerischen Zweiten Weltkrieg hat Narva fast ganz seinen gesamten "Goldenen Architekturbestand" verloren. Doch die verbliebenen Denkmäler, die nach dem Nordischen Krieg zwischen Russland und Schweden entstanden sind, schaffen in der Stadt die Atmosphäre der alten Zeiten. Leider dominiert auch in Narva der praktische Architekturstil des Sozialistischen Realismus, den man nicht als schön bezeichnen kann.

Neben der Hermannsfeste des deutschen Ordens mit seinem Museum ist das historische Rathaus aus der zeit der schwedischen Herrschaft von 1665 bis 1671 und die russisch-orthodoxe Auferstehungskathedrale (1890 bis 1898) sehenswert.

Die Hotels von Narva liegen überwiegend im historischen Stadtkern und sind recht preiswert.

Für einen Besuch der Festung Iwangorod benötigt man ein Visum für Russland.

Urlaubsort Narva-Jõesuu

Nicht weit von der Stadt liegt der populäre Urlaubsort Narva-Jõesuu. Kiefern, Dünen, reine Sandstrände sind für diesen Teil der Ostseeküste typisch. Narva-Jõesuu liegt direkt an der Mündung des Flusses Narva in die Ostsee und erstreckt sich entlang einem schmalen Küstenstreifen direkt hinter dem Strand. Der aufstrebende Tourismus in Estland sorgt an diesen Stränden für viele schöne, neue oder mondäne Hotels mit einem Schwerpunkt auf Wellness und Erholung. Die Hotels in Narva-Jõesuu sind recht kostengünstig. Bereits unter 30 Euro die Nacht kann man hier im Doppelzimmer direkt an der Ostsee übernachten. Selbst bei einem Geschäftsbesuch in Narva lohnt es sich, die Unterkunft hier zu suchen.

Foto: LHOON über flicr (CC BY-SA 2.0)

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