Ilja Muromez

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Die Stadt Murom ist eine der bekannten russischen Städte des Goldenen Rings. Die Stadt wurde dank der legendären Person - dem Bogatyr (dem Recken) Ilja Muromez berühmt. Ilja Muromez ist eine Heldengestalt der alten Sagen und Bylinen (mittelalterliche russische Heldenlieder), die übermenschliche Kräfte hatte.

Ilja Muromez – Märchen oder reale Person?

Ein „Bogatyr“ ist vielleicht vergleichbar mit einem Ritter des Mittelalters. Im wirklichen Leben waren die Bogatyri meistens freie Söldner, die dank ihrer Ausbildung und Tapferkeit die Anerkennung als Bogatyr erfuhren. Vor allem die Sagen und Märchen aus der Zeit der Kiewer Rus vor der mongolischen Eroberung sorgen bis heute dafür, das „Bogatyr“ in Osteuropa und im russischsprachigen Raum ein Kosename für einen sehr starken Recken ist.

Die Sagen von Ilja Muromez

Der Sage nach wurde Ilja im Goldenen Ring in der Nähe von Muron im kleinen Dorf Karacharov geboren, lange vor der Zeit, als Moskau für Russland eine Rolle spielte. Obwohl er als Kind und junger Mann eher schwächlich und kränklich war, wurde er von Pilgern geheilt und erhielt ein unbesiegbares Schwert des Ritters Swjatogor. Mit diesem Schwert und mit Hilfe seines sprechenden Pferdes besiegt Ilya Muromez die Tartaren und befreit das alte Kiew. Seine Legenden sind in vielen russischen Liedern besungen – so genannten Bylinen.

Der Held taucht in unterschiedlichen russischen Sagen in unterschiedlichen Gebieten von Russland und dem fernen Sibirien auf. Auch finden die Literaturwissenschaftler und Historiker Verbindungen sogar in die deutsche Sagenwelt: So soll in der Sage von Ortnit (Dietrich von Bern) ein russischer Heerführer - Ilias von Riuzen – die Schlachten angeführt haben. Er erscheint als der Bruder des russischen König Voldemar.

Sagenheld mit eigener Heiligsprechung

Als einziger Held der russischen Sagenwelt hat es Ilja Muromez sogar in die Geschichte der orthodoxen Kirche gebracht: Er wurde heilig gesprochen. Seine Reliquien sollen nach Kirchenangaben heute im Kiewer Höhlenkloster (Kiewo-Petscherska Lavra) aufbewahrt sein. Allerdings ist dies nicht der einzige Ort, an dem man die Überreste von Ilja finden könnte: In der Stadt Murom – dem legendären Geburtsort des Recken – soll sich seine Gruft unter der Sophienkirche befinden. Die populäre Sagengestalt ist das Symbol der Stadt. In Muron steht natürlich auch ein Ilja Muromez Denkmal.

Im heutigen Russland gilt Ilja Muromez als eine Legende. Doch meinen einige Historiker, Ilja Muromez könne auf einer realen Person beruhen. Der echte, historische Bogatyr wär danach einer der Krieger der Landwehr des Kiewer Fürsten im Werden der Kiewer Rus. Ob sein Schwert allerdings unbesiegbar war und ob sein Pferd sprechen konnte, das überlassen auch diese Wissenschaftler einfach der märchenhaften Welt der Mythen.

Name als Marke

Der Name Ilja Muromez ist sehr populär. Vom Flugzeugkonstrukteur Igor Iwanowitsch Sikorski wurde das Flugzeug "Sikorski Ilja Muromez" entworfen und war der erste in Serie gebaute Bomber de Welt. Den Name des Bogatyrs trug auch ein Panzerzug, der im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurde.
 

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