Russland ist ein multikonfessioneller Staat. Hier bekennt man sich zu verschiedenen Weltreligionen. Die Hauptreligionen in Russland sind das orthodoxe Christentum, der Islam, das Judentum, der Buddhismus und der Katholizismus. Diese interessante Palette der verschiedenen Religionen hat dem Lande viele einzigartige architektonische und kulturelle Denkmäler, Sehenswürdigkeiten aber auch Pilgerstätten geschenkt.
Das orthodoxe Christentum gilt als die größte Religionsgemeinschaft in Russland. Als Russisch-Orthodoxe Kirche werden zumeist die autokephale orthodoxe Kirche von Moskau und Russland (Patriarchat von Moskau und ganz Russland) bezeichnet, eine der Gruppen der Orthodoxen Kirche ist. Der Patriarch der russisch-Orthodoxen Kirche als Vorsteher hat seinen Sitz im Danilow-Kloster in Moskau. Nach verschiedenen Angaben bekennen sich 40 bis 85 Prozent der Staatsbürger Russlands als orthodoxe Christen. Denkmäler des orthodoxen Christentums kann man in jeder Ecke des Landes treffen, von der wiederaufgebauten Kathedrale des Christus Heilandes in Moskau bis zur kleinen Holzkirche in einem der sibirischen Dörfer. Die größte russisch-orthodoxer Kirche ist die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau.
Als ein besonderes Charakteristikum des orthodoxen Christentums gelten die Ikonen und die Ikonenmalerei. Die Regeln der Ikonenmalerei der orthodoxen Kirche haben sich in dem letzten Jahrtausend nicht verändert – nur etwas dem jeweiligen Geschmack der Zeit angepasst.
Vom Standpunkt eines Besuchers in Russland sind die orthodoxen Heiligtümer des Landes eine riesige Reiseroute, die auch lebenslang dauern kann. Touren durch die Städte des Goldenen Ring mit Besuchen der berühmten Kloster und Kirchen von Jaroslawl, Nowgorod und anderen altertümlichen russischen Städte, Kreuzfahrten nach Walaam und den Solowezki-Inseln sind nur ein kleiner Teil der möglichen Reisen zu den religiösen Sehenswürdigkeiten von Russland, die das orthodoxe Christentum schuf und schafft.
Der Islam ist die zweitgrößte Religion in Russland. Hauptzentren des Islams in Russland sind Tatarstan, Baschkortostan und einige Regionen des Kaukasus – wie Tschetschenien. Unter vielen Denkmälern der islamischen Architektur in Russland überwiegen prachtvolle Moscheen. Die größten und schönsten davon befinden sich in Kasan, der Hauptstadt von Tatarstan. Im Jahre 2005 feierte Kasan seinen tausendsten Geburtstag. Zu diesem Datum wurden die meisten Moscheen der Stadt restauriert. Sehenswert sind zum Beispiel die Kul-Scharif-Moschee oder die Nurulla-Moschee.
Auch Judentum und Buddhismus haben das Aussehen der russischen Städte bereichert. Und wenn Synagoge öfter in großen Städten wie Moskau und Sankt Peterburg zu finden sind, so befinden sich religiöse Bauten des Buddhismus hauptsächlich im Osten von Russland. Als russische Hauptregion des Buddhismus gilt Burjatien. Auf dem Territorium dieser autonomen Republik befindet sich das Zentrum des Buddhismus in Russland in Iwolginski Dazan. Der Besuch der buddhistischen Tempel kann während einer Baikalkreuzfahrt unternommen werden. Ein Teil des Sees liegt auf dem Territorium von Burjatien.
Unter den Sehenswürdigkeiten des Katholizismus ist in erster Reihe die Stadt Kaliningrad zu erwähnen. In dieser Stadt befindet sich eine der bekanntesten Kathedralen der Welt, in der der berühmte deutsche Philosoph Immanuel Kant begraben liegt. Einige katholische Kirchen kann man auch während einer Reise durch Städte an der Wolga finden. Als Beispiel kann man die katholische Kirchengemeinde der Heiligen Mutter Gottes Mariä Himmelfahrt in Nischni Nowgorod und katholische Kirche in Astrachan nennen.
Vor allem in den dünn besiedelten Regionen Sibiriens und des Fernen Ostens von Russland werden aktiv verschiedene Naturreligionen praktiziert. Im Unterschied zu den großen Weltreligionen gibt es hier keine „Heilige Schrift“ und meist auch keine organisierten Kirchenstrukturen. Zugang zu den einzelnen Religionen bekommt man nur in den kleinen praktizierenden Gruppen. Größere Bauwerke als Sehenswürdigkeiten kann man nicht in seine persönliche Reiseliste aufnehmen – doch bei einer Wanderung durch die Taiga oder die Steppen wird man immer mal wieder mit Schamanismus oder der Magie konfrontiert.
Auch wenn die Russisch Orthodoxe Kirche keine Staatskirche ist, so eint sie dennoch das große Russland. Trotz der vielen Völker im Staate gibt es wenige Konflikte, und nur die allerwenigsten werden blutig ausgetragen. Zu den schrecklichen Konflikten gehört der Krieg in Tschetschenien, einer autonomen Republik in Russlands Kaukasus. Hier toben seit Ende der Sowjetunion mehrere Kriege islamischer Separatisten gegen die Moskauer Zentralregierung. Moskau sieht sich in dieser Region einem islamischen Fundamentalismus gegenüber, der auch von Angriffen im russischen Kernland und Selbstmordattentaten nicht zurückschreckt.
Aufbau einer russisch orthodoxen Kirche
Eine russisch orthodoxe Kirche ist nicht nur die Stätte für den Gottesdienst. Ein Gläubiger nimmt die Kirche als ein Modell der...
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Michaela
Ist eine sehr interessante religion
Paul
5 von 5
ich würde die religionen etwas näher beschreiben!!!
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