Der Ladogasee

Ladogasee in Karelien Regenbogen über den Ladogasee.
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Der Ladogasee ist das größte Gewässer in Europa. Hoch im Norden vom Oblast Leningrad liegt er zum Teil schon in der russischen Republik Karelien. Der Ladogasee gehört zu den wichtigen Touristischen Zentren im Norden des europäischen Russland.

Pures Naturerlebnis für Angler, Abenteuer- und Aktivurlauber und die immer zahlreich werdenden Flusskreuzfahrten sind die bekanntesten Urlaubsangebote rund um den Ladogasee. Pilger und Touristen besuchen die Klosterinsel von Walaam. Der Massentourismus ist aber weit weg - hier findet man die Ruhe in der Natur oder in der Spiritualität.

Ladogasee – größter See in Europa

Der riesige Ladogasee hat eine Wasserfläche von über 17700 km². Über 500 kleine Inseln liegen im See. Der Fluss Newa, der schließlich bei Sankt Petersburg in die Ostsee mündet, ist der einzige Abfluss des Ladogasees. Gespeist wird er von den Flüssen Swir, Wolchow, Vuoksi, Jänisjoki, Tohmajoki und Sjas. Der Fluss Swir ist dabei die Verbindung von Ladogasee zum Onega See, dem zweiten riesigen See im Norden von Russland. Von dort gibt es eine Verbindung über den Weißmeer-Ostsee-Kanal bis nach Belomorsk ans arktische Weiße Meer. Im zweiten Weltkrieg wurde das belagerte Leningrad (heute Sankt Petersburg) über diese Wasserstraße quer durch den Ladogasee versorgt.

Städte am Ladogasee

Das raue Klima in Karelien hat immer dafür gesorgt, dass kaum größere Bevölkerungsgruppen am See siedelten.

Sortawala (finnisch Sortavala) liegt an der Nordspitze vom See. Die rund 20.000 Einwohner leben überwiegend vom Fischfang und in steigendem Maße auch vom Tourismus: In Sortawala starten viele der Fähren und Ausflugsschiffe, die Touristen und Pilger auf die Insel Walaam bringen.

An der Mündung der Sjas liegt der Ort Sjasstroi. Die Stadt wurde erst in den 1930er Jahren rund um ein großes Cellulose-Papier-Kombinat gegründet, das bis heute der wichtigste Arbeitgeber am Ort ist.

An der Mündung des Flusses Wolchow in den Ladogasee findet man die Stadt Nowaja Ladoga. Hier gibt es seit dem 15. Jahrhundert ein Männerkloster der orthodoxen Kirche von Russland. Zar Peter der Große ließ die Stadt zu einer Festung ausbauen und gab ihr Stadtrechte. Der Ort ist mit seiner alten Bausubstanz sehr schön anzusehen und eines der wichtigen Ausflugsziele rund um den See.

Staraja Ladoga (Alt-Ladoga) ist eine der ältesten Städte von Russland. Die Stadt liegt etwa 15 Kilometer vom See entfernt am Fluss Wolchow. Alt-Ladoga ist ein wichtiges Ziel der Flusskreuzfahrt-Touristen.

Walaam Kloster

Die Hauptinsel des Walaam-Archipels inmitten des Ladogasees, die Insel Walaam, ist mit ihrem Männerkloster ganz in Russland als ein spirituelles Zentrum der orthodoxen Kirche bekannt. Tausende von Pilgern – und auch viele Touristen – besuchen das alte Kloster auf Walaam jedes Jahr. Der Sage nach wurde das Kloster bereits im 1. Jahrhundert vom Apostel Andreas (Andrej Perwoswanny) gegründet, dem wichtigsten Apostel in Russland. Im Jahr 1940 musste das Kloster, das in seinen Hochzeiten bis zu 3000 Mönche beherbergte, kriegsbedingt evakuiert und erst 1989 wieder eröffnet. Seit diesen Tagen gibt es einen großen Konflikt zwischen der Kirche, die inzwischen Eigentümer des Landes sind, und den dort lebenden „zivilen“ Russen, die befürchten, vertrieben zu werden. Nichts desto trotz: Walaam ist eine der größten Touristischen Attraktionen im Norden von Russland, pro Jahr werden dort 15.000 Pilger und noch einmal rund 100000 Touristen erwartet.

Tourismus am Ladogasee

Pilger und Touristen nach Walaam machen nur einen Teil der Touristen am Ladogasee aus.

Ein wichtiger Tourismuszweig sind die Flusskreuzfahrten, meist ab Sankt Petersburg, die als „Swir Kreuzfahrten“ angeboten werden. Neben dem Ausgangshafen Sankt Petersburg und dem Ladogasee inklusive Walaam steht bei solchen Flusskreuzfahrten dann auch der Onegasee mit seiner Klosterinsel Kischi auf dem Reiseplan.

Sehr populär sind Angelurlaub, der Öko-Tourismus und der Wandertourismus. Der See Ladoga seine vielen Zuflüsse sind fischreich und bieten sich für ein ungetrübtes Angelerlebnis an. Klares Wasser und die weiten der Karelischen Wälder rund um den See sind mit Sicherheit Einzigartig.

Der neue Tourismus ist auch ein Kulturtourismus, der sich mit der ethnischen Geschichte in diesem Landstrich auseinandersetzt ist eine der neuen und populären Ausrichtungen des Tourismus. Als Attraktionen sind hier neben der alten Holzarchitektur die Kulturgeschichte der Region und des Christentums in den Nordländern im Vordergrund. Die Wanderungen am Ufer und die Bekanntschaft mit ureigenen Dörfern von Karelien mit der Lebensweise der Einwohner und mit der Geschichte der Region sind unter den westeuropäischen Touristen sehr populär.

Im Sommer geht es auch mit vielen Booten und Yachten auf den See, nicht zur zum Angeln. Auch kann man eine Kanufahrt erleben und dabei einige der seltenen Süßwasser-Robben erleben, die es nur im Ladogasee gibt.

Beste Reisezeit

Das Klima des Sees ist rau, die durchschnittliche Jahrestemperatur ist hier +3C. Die beste Reisezeit sind die Sommermonate von Mitte Juni bis Mitte August. Dann sind die Tage im Norden von Russland lang und das Klima mild.

Dank der vielen Inseln, den einzigartigen Klimaverhältnissen des Küstenstriches, der Natur, dem Überfluss an Fisch hat der Ladogasee einen beständigen Erfolg und bleibt attraktiv für Russen und Touristen aus aller Welt.

Anreise

Abgelegene Regionen sind nicht leicht zu erreichen. Eine gute Möglichkeit ist die anreise zum Flughafen von St. Petersburg und von dort weiter z.B. mit der Bahn. Gerade für Touristen aus Deutschland sind genau wegen der wenig guten Verkehrsverbindungen die Flusskreuzfahrten auf Newa und Swir willkommene Möglichkeiten, einen ersten Zugang zum Ladogasee zu erhalten.

Foto: Dims (public Domain) / via wikipedia

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